Ohne Fleiß kein Preis – ohne Preis kein Fleiß

Organigramm
Die Beziehungen zwischen den beteiligten Personengruppen.

Wie wir die Finanzierung der Zeitungen auf ein breites, integratives Fundament stellen wollen.

Wer die Titelseite aufmerksam studiert hat, wird gemerkt haben, dass für diese Zeitung ein Preis von 20 ct ausgewiesen ist. Trotzdem sollen unsere Zeitungen Massenorgane werden, die viele Menschen kostenfrei in ihren Briefkästen finden. Wie ist das miteinander vereinbar?
Ganz einfach: Nicht der Leser selbst kauft sein Einzelexemplar, sondern Einzelpersonen oder Organisationen, die unsere Zeitung gut finden und über das nötige Kleingeld verfügen, kaufen gleich ein ganzes Paket von Zeitungen – und verschenken sie an ihre Mitmenschen. Sie können das selbst erledigen oder uns beauftragen, für die Verteilung zu sorgen. Damit integrieren wir Genossen in unser Projekt, die zwar in der bürgerlichen Gesellschaft relativ erfolgreich sind, denen aber dadurch auch die Zeit für die politische Arbeit fehlt.

Preisdiagramm
Eine Zeitung wird für 20 ct verkauft, die die anfallenden Kosten decken.

Der Preis von 20 ct ist so kalkuliert, dass damit nicht nur die Druck- und Versandkosten gedeckt sind, sondern auch eine Entlohnung der meist jungen oder einkommensschwachen Genossen möglich wird, die die Zeitungen verteilen. Ebenso wird ein fester Betrag pro Zeitung zur Entlohnung der Menschen vorgehalten, die Texte und Bilder liefern. Wir sind der Auffassung, dass für ein langfristig laufendes Projekt grundsätzlich jede geleistete Arbeit entlohnt werden muss.

Der Verkauf der Zeitungen läuft bereits vor dem Druck und es gilt: Wir drucken kein Exemplar, das nicht vorab schon verkauft wurde. Dadurch stellen wir sicher, dass keine Zeitungen für die Papiertonne gedruckt werden. Außerdem versprechen wir uns davon, dass alle Beteiligten durch ihre Prägung im Kapitalismus eine höhere Wertschätzung für das Einzelexemplar zeigen, wenn ihnen bewusst ist, dass es formal Eigentum eines zahlenden Genossen ist und nicht nur Schleuderware.

Über die Kostendeckung durch den Verkaufspreis hinaus soll es in moderatem Umfang auch Werbung geben. Die Werbeeinnahmen dienen dazu, zentral anfallende Kosten zu tragen und das Projekt weiterzuentwickeln. Vorzugsweise soll Werbung für Unternehmen und Organisationen aus dem linken Kulturkreis geschaltet werden, denn auch sie bieten ein Eintrittstor für bisher unpolitische Menschen.